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04.07.2017

Razak Alfaga ist Weltmeister 2017

Friedrichshafener Taekwondo-Kämpfer zum besten Kämpfer der WM gewählt



183 Nationen kämpften in Muju, Korea, dem Heimatland der koreanischen Kampfsportart Taekwondo, das seit 2000 offizielle olympische Disziplin ist, um den Weltmeisterschaftstitel. Sieben Athleten und zwei Trainer hatte der Bodensee-Schulsport-Verein (BSV) Friedrichshafen vor Ort. Razak Alfaga erkämpfte sich den WM-Titel und Inese Tarvida die Bronzemedaille.

Das Herren-Schwergewicht, über 87 Kilogramm, war mit sportlichen Hochkarätern nur so übersät, vier Weltmeister sowie die Olympia-Gold-, -Silber- und -Bronze-Medaillengewinner 2016 von Rio de Janeiro waren allesamt am Start. Der Häfler Abdoul Razak Issoufou Alfaga zog in die zweite Runde per Freilos ein und traf in seinem Auftaktkampf auf Toumani Diabate aus Mali, der kein Konzept gegen ihn fand (23:5).

Gegen den französischen Vize-Europameister, Omar El Yazidi, hatte der Sportler des Jahres der Stadt Friedrichshafen anfangs des auf drei mal zwei Minuten angesetzten Kampfes Probleme, konnte sich jedoch ab Mitte der zweiten Runde immer besser auf den Kampfstil des Franzosen einstellen und gewann am Ende verdient mit 17:8.

Im Viertelfinale stand ihm der Olympia-Dritte von 2016, Maicon Siqueira aus Brasilien, gegenüber, der im Vorfeld den Vizeweltmeister Firmin Zokou von der Elfenbeinküste (14:13) und den Weltmeister von 2011 aus Korea, Chol-Ho Jo aus Korea, nach einem 9:9 Punktestand in der Verlängerung per Sudden-Death bezwingen konnte. Wie schon bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr hatte auch dieses Mal der Friedrichshafener die Nase vorn (16:9) und stand im WM-Halbfinale.

Jetzt bekam er es mit dem Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 2012 und Weltmeister von 2013, Anthony Obame aus Gabon, zu tun, der zuvor den Olympiasieger von Rio und Weltmeister bis 87 Kilogramm aus dem Jahr 2015, Radik Isaev aus Aserbaidschan, ausschalten konnte (15:13). Aber auch er konnte den Häfler Siegeszug nicht stoppen und unterlag mit 16:9.

Sein Finalgegner Mahama Cho aus Großbritannien, Olympiafünfter von Rio, hatte sich über den sechsfachen Europameister Arman-Marshall Silla aus Weißrussland (23:12), den Militär-Weltspiele-Sieger und Vize-Weltmeister, Saijad Mardani aus dem Iran (14:1) und den Vize-Europameister aus Russland, Roman Kuznetsov (22:4), der den usbekischen Weltmeister von 2015, Dmitriy Shokin, aus dem Rennen geworfen hatte (9:7) durchgekämpft.

Nachdem der Brite in seinen vorangegangenen Kämpfen seine Gegner nahezu alle „zerstört“ und teilweise vorgeführt hatte, wurde das Finale zu einem echten Zuschauer-Highlight der gesamten WM. Razak Alfaga kontrollierte von Anbeginn den Kampf, verhinderte mit direkten Konteraktionen die explosiven Angriffsversuche des Briten und setzte bei Instabilität seines Kontrahenten seinerseits mit blitzschnellen Kombinationen nach, die ihn beim Punkteendstand von 9:4 zum Weltmeister machten.

Zudem wurde er vom Weltverband zum besten Männersportler der WM gekürt, eine Auszeichnung, die normalerweise nicht an die „schweren Jungs“ im Schwergewicht geht. „Nach Olympia-Silber, jetzt der WM-Titel - unfassbar“, freut sich sein Heimtrainer Markus Kohlöffel über den sensationellen Erfolg seines Sportlers. Morgen sind beide auf Einladung des nigrischen Staatspräsidenten bereits auf dem Weg nach Niamey in Niger, wo die Regierung und Bevölkerung ihre Helden feiern möchte. Es werden weit über eine Million Menschen zum Empfang der schon jetzt zu nigrischen Sportlegenden gewordenen Friedrichshafener erwartet.



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