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25.08.2016

Olympiasilber für den BSV Friedrichshafen in Rio

Razak Alfaga erkämpft erste olympische Taekwondo-Medaille für Friedrichshafen


Nach genau 40 Jahren geht nach dem Olympiasieg der Gebrüder Diesch im Segeln in der Klasse Flying Dutchman mit Abdoul Razak Issoufou Alfaga vom Bodensee-Schulsport-Verein (BSV) Friedrichshafen eine zweite Olympiamedaille nach Friedrichshafen. Der Häfler Taekwondo-Kämpfer erkämpfte bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro, Brasilien, im Herren-Schwergewicht über 80 Kilogramm die Silbermedaille. Sein Heimtrainer Markus Kohlöffel coachte den für die Republik Niger startenden Ausnahmeathleten auch vor Ort an der Wettkampffläche.

Razak Alfaga avancierte bereits nach seiner Olympiaqualifikation Anfang des Jahres zum Sportstar in seinem Heimatland Niger. Noch kein nigrischer Athlet zuvor konnte sich für Olympische Spiele direkt qualifizieren. Vorherige Teilnahmen waren nur über „Wildcards“ zustande gekommen. Somit waren bei Olympia alle Augen seines Landes auf ihn gerichtet: „Ein enormer psychischer Druck, mit dem erst einmal umzugehen war“, erläutert sein Trainer vom BSV Friedrichshafen Markus Kohlöffel, der ihn auch vor Ort betreute.

In seinem ersten Kampf wartete der an Nummer fünf gesetzte Franzose M´bar N´Diaye auf ihn, seines Zeichens Vizeeuropameister und Militärweltmeister, den der 2,07-Meter Hüne aus Friedrichshafen, selbst an Nummer zwölf gesetzt, aufgrund seiner Reichweitenvorteile von Anbeginn kontrollieren und mit einem 6:0-Sieg in die nächste Runde einziehen konnte. Hatte der Häfler in seinem ersten Kampf das Publikum hinter sich, so massiv stellte es sich gegen ihn als er gegen den Brasilianer Maicon Siqueira die Wettkampffläche betrat. Selbst nach einem 0:1-Rückstand behielt Razak Alfaga die Nerven und wartete auf seine Chance. Am Ende hieß es 6:1 für den Häfler und er stand im Halbfinale, wo der an Nummer eins gesetzte Welt- und Asienmeister, Dmitriy Shokin aus Usbekistan, zwischen ihm und einer Medaille stand.

Beide begannen den auf dreimal zwei Minuten angesetzten Kampf sehr verhalten, wohl wissend, dass ein einziger Fehler bereits das Aus bedeuten konnte. Nach den ersten beiden Runden stand es 0:0, die Spannung stieg. „Wenn du gewinnen willst, muss du es jetzt zeigen und das Risiko und den Druck erhöhen“, puschte Markus Kohlöffel seinen Schützling vor der letzten Runde. Und schon kurz nach der Freigabe der dritten Runde setzte er den ersten Punkt auf die Körperweste des Usbeken, der nun seinerseits einen Gang hochschaltete, aber jäh von einem Kopftreffer des Häflers zum 4:0 abgebremst wurde. Die Sensation schien in Reichweite, das gesamte Publikum jubelte und ein weiterer alles entscheidender Kopftreffer des Friedrichshafeners zum 7:0 brachte die Nummer eins der Welt endgültig zu Fall. In den letzten Sekunden „verwaltete“ Razak Alfaga nur noch den Kampf zum 8:2-Endstand. Die Sensation war perfekt - Razak Alfaga stand als erster nigrischer Sportler überhaupt in einem Olympiafinale.

Im Endkampf konnte Razak Alfaga seine Körperspannung nicht mehr wie in den Vorkämpfen aufrechterhalten, eine zu große Last war bereits von seinen Schultern gefallen, „so dass auch seine Konzentration nicht mehr zu 100% da war“, so Markus Kohlöffel. Auch der Finalkampf begann abtastend, verlief jedoch aus der Sicht des Friedrichshafeners konträr zum Halbfinalkampf. Durch einen Kopftreffer des Europaspiele-Siegers und Weltmeisters, Radik Isaev aus Aserbaidschan (an Nummer drei gesetzt), geriet er ins Hintertreffen und musste am Ende den Kampf 2:6 abgeben. Dennoch ein riesiger Erfolg für den BSV Friedrichshafen. „Wir haben nicht die Goldmedaille verloren, sondern die Silbermedaille gewonnen“, freut sich Markus Kohlöffel über die erste olympische Medaille in der Vereinsgeschichte des BSV Friedrichshafen.

Auch das Land Niger stand Kopf. Nach jedem gewonnenen Kampf gingen die Menschen auf die Straßen und feierten ihren Nationalhelden mit Auto-Torsos wie wir es hier in Deutschland nur von Fußball-Welt- und Europameisterschaften kennen. In Kürze steht auch eine Audienz der beiden Häfler beim nigrischen Präsidenten Mahamadou Issoufou in der Republik Niger an, um seine persönlichen Glückwünsche entgegen zu nehmen.



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