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09.02.2016

BSV-Sportler erkämpfen in Marokko drei Olympiatickets

Balla Dieye, Yassine Trabelsi und Razak Alfaga für die Olympischen Spiele 2016 qualifiziert

                      

Bei den Olympiaqualifikationswettbewerben in Afrika konnten sich drei Athleten des Bodensee-Schulsport-Vereins (BSV) Friedrichshafen die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro sichern. Drei der möglichen acht Herren-Tickets holten sich die Schützlinge von BSV-Trainer Markus Kohlöffel - eine noch nie dagewesene Leistungsstärke eines Trainingsstandorts.


V. l.: Abdoul Razak Issoufou Alfaga, Yassine Trabelsi, Balla Dieye und Markus Kohlöffel.

Für weltweites Aufsehen in der Taekwondoszene sorgten die Sportler von Markus Kohlöffel bei den Olympiaqualifikationswettkämpfen in Marokko. Balla Dieye, Yassine Trabelsi und Abdoul Razak Issoufou Alfaga setzten sich in einem Konkurrentenfeld von insgesamt 30 Nationen durch und sind bei Olympia in Brasilien dabei. An der Qualifikation vorbeigeschrammt ist Romain Trolliet. „Schon vier Athleten bei einer Olympiaqualifikation am Start zu haben ist etwas Besonderes, aber dann noch drei zu qualifizieren, da fehlen einem die Worte. Das wird man erst in ein paar Tagen richtig realisieren können“, kann BSV-Trainer Markus Kohlöffel den unglaublichen Erfolg selbst kaum fassen.


V. l.: Abdoul Razak Issoufou Alfaga, Markus Kohlöffel, Yassine Trabelsi, Balla Dieye und Romain Trolliet.

In der olympischen Herrenklasse bis 68 Kilogramm überstand Balla Dieye die erste Runde per Freilos. Dann musste er zum ersten Mal gegen den German Open- und Austrian Open-Sieger sowie Drittplatzierten der Universitätsweltmeisterschaften, Christopher Dimitri Dubois aus Madagaskar antreten, der zuvor den Libyer Adem Shriha hinter sich lassen konnte. Von Anfang an baute der Friedrichshafener Druck auf und ließ Dubois nicht zur Entfaltung kommen und zog mit 8:3 in die nächste Runde ein, wo der Äthiopier Solomon Tefera auf ihn wartete.

Zeigte Tefera einige Schwächen in seinem Vorkampf gegen Valery Ayen Nyamsik aus Kamerun, lief er gegen Balla Dieye zur Hochform auf und brachte den Häfler das eine und andere Mal mit starken Kontern in Bedrängnis. Noch bis Ende der dritten Runde des auf drei Mal zwei Minuten angesetzten Kampfes lag der Äthiopier in Führung, doch in den letzten Sekunden erhöhte Balla Dieye den Druck extrem und konnte mit einem alles entscheidenden Kopftreffer zum Sieg gelangen (5:3).


Siegerehrung der Herren bis 68 Kilogramm: 2. Platz Balla Dieye.

Dem Gewinner des bevorstehenden Halbfinalkampfes winkte das Ticket zu den Olympischen Spielen, dementsprechend abtastend und nervös verlief die erste Runde gegen den Silbermedaillengewinner der Afrikaspiele 2015, Samson Edwin aus Nigeria. Zu Anfang der zweiten Runde explodierte der Häfler mit einem fulminanten Spannkick zum Kopf seines Gegners, der nicht mehr reagieren konnte. Somit qualifizierte sich Balla Dieye per KO-Sieg (3:0) erstmals für Olympia - keinem anderen Herren-Taekwondosportler aus dem Senegal ist dies zuvor gelungen. Der Finalkampf ging an den Ägypter und Sieger der Afrikaspiele 2015, Ghofran Zaki (1:2), was sportlich keine Bedeutung mehr hatte.


V. l.: Yassine Trabelsi, Markus Kohlöffel und Abdoul Razak Issoufou Alfaga.

Im Schwergewicht über 80 Kilogramm hatte der BSV Friedrichshafen zwei Sportler im Rennen. Der Häfler Abdoul Razak Issoufou Alfaga hatte es gleich in seinem Auftaktmatch mit dem als haushoch gehandelten Favoriten zu tun, dem Doppel-Weltmeister aus Mali, Modibo Keita. Über alle drei Wettkampfrunden entwickelte sich ein kaum an Spannung zu überbietender Kampf zweier 2,07-Meter-„Giganten“, den Razak Alfaga sensationell für sich entscheiden konnte (3:2). Aber auch im Halbfinalkampf um das ersehnte Olympiaticket musste er gegen keinen Unbekannten antreten, den amtierenden Schwergewichtsvizeweltmeister, Firmin Zokou von der Elfenbeinküste.

Gegen Zokou entwickelte sich ein dramatischer Wettstreit. Der Häfler fand in den ersten beiden Runden nicht richtig in den Kampf und kam mit der immer wieder geschickt gewählten Distanz von Zokou nicht zurecht. So lag er Anfang der dritten Runde bereits zurück und kaum einer mochte noch glauben, dass dies der Häfler zu drehen vermögen würde, da sein Kampfstil von großer Nervosität gezeichnet war. Aber Razak Alfaga drehte auf, agierte aus einer besser gewählten Distanz heraus, kam zurück ins Match und nach konditionsraubenden Schlagabtäuschen konnte er das bessere Ende für sich verbuchen und hatte den Olympiafahrschein in der Tasche (10:9).


Abdoul Razak Issoufou Alfaga über Agadir.

Der Häfler Abdould Razak Issoufou Alfaga ist der erste nigrische Sportler überhaupt, der sich für Olympische Spiele qualifizieren konnte. Vergangene Teilnahmen der Republik Niger an Olympischen Spielen waren nur durch erhaltene „Wild Cards“ möglich geworden. Durch diese herausragende sportliche Leistung hat er sich zum nationalen Sporthelden gemacht und in die Herzen seiner Nation gekämpft. Eine persönliche Ehrung durch den Präsidenten der Republik wird im kommenden Monat erwartet, wo auch sein Trainer Markus Kohlöffel mit einem Staatsorden bedacht werden soll.


Siegerehrung der Herren über 80 Kilogramm: 1. Platz Yassine Trabelsi und 2. Platz Abdoul Razak Issoufou Alfaga.

Das Schwergewichtsfinale wurde zu einem reinen BSV-Duell, da sich auch der Häfler Yassine Trabelsi im Halbfinale gegen den Bezwinger des Zweitplatzierten der Afrikaspiele 2015, Remy Alazoula aus der Zentralafrikanischen Republik durchsetzen konnte (6:1). Mit einem 1:0-Sieg konnte sich Yassine Trabelsi im Finale den ersten Sieg bei einem Olympiaqualifikationsturnier in der Vereinsgeschichte des BSV Friedrichshafen erkämpfen. Bei den Herren bis 58 Kilogramm musste Romain Trolliet bei einem 2:2 gegen den zweifachen WM-Teilnehmer, Marumo Moloisane aus Lesotho, in die zweiminütige Verlängerung und unterlag per Sudden Death.


Wettkampfstätte der Olympiaqualifikationswettbewerbe in Agadir, Marokko.



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