3 x Gold und 1 x Silber bei All-Africa Games
Bei den Afrikaspielen in Brazzaville der Republik Kongo gingen vier Sportler der Taekwondo-Abteilung des Bodensee-Schulsport-Vereins (BSV) Friedrichshafen an den Start und verbuchten mit drei Gold- und einer Silbermedaille ein Rekordergebnis. Romain Trolliet, Yassine Trabelsi und Abdoul Razak Issoufou Alfaga wurden Afrikaspiele-Sieger und Balla Dieye griff nach der Silbermedaille.
Die All-Africa Games sind ein Multisportereignis, das wie die Olympischen Spiele alle vier Jahre ausgetragen wird, und im Taekwondosport zum Qualifikationsmodus für die Olympischen Spiele zählt. Gleich vier Athleten des BSV Friedrichshafen wurden in die jeweiligen Delegationen ihrer Länder berufen, um bei den Afrikaspielen in der Republik Kongo ihr Land bzw. olympisches Komitee zu repräsentieren.
Romain Trolliet, der bereits im vergangenen Jahr im Finale der Afrikanischen Meisterschaft stand, besiegte nach einem Erstrundenfreilos bei den Herren in der olympischen Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm Toko Wanza Dieu aus der Demokratischen Republik Kongo in der Verlängerung nach einem 4:4-Punktestand per Golden-Point, Irouenet Pissoun Gauffrey aus der Republik Kongo, ebenfalls in der Verlängerung nach 7:7-Punktestand per Golden-Point, Wasiu Tadjou von der Elfenbeinküste (11:7) und im Finale den Nigerianer Jamilu Tarik Mohamed mit 8:7.
Vertrat Romain Trolliet noch die Farben Algeriens, betrat Yassine Trabelsi für Tunesien die Wettkampffläche. Auch er konnte im Vorjahr bei den Afrikanischen Meisterschaften ins Finale einziehen, als er ein Heimspiel in Tunis hatte. Dieses Mal setzte er sich bei den Herren bis 87 Kilogramm gegen Adoua Hingbe Frideric aus dem Tschad (10:2), den Ägypter Abdelraman Elgohary (16:4) und den Drittplatzierten der Afrikanischen Meisterschaften 2014, David Koney Adjety aus Ghana (18:0), ungefährdet an die Spitze seines Teilnehmerfelds.
Abdoul Razak Issoufou Alfaga schaffte, was bei vorherigen Afrikaspielen noch keinem nigrischen Athleten zuvor gelang, er sicherte für sein Heimatland Niger die erste Goldmedaille überhaupt bei Afrikaspielen. Der Häfler 2,07-Meter-Mann zog in der Herrenklasse über 87 Kilogramm über den Zentralafrikaner Gomay Flavius (20:4) ins Halbfinale ein, wo er den Spanish Open- und Belgian Open-Sieger sowie amtierenden Vize-Weltmeister von der Elfenbeinküste, Fanal Zokou, hinter sich lassen konnte (15:14). Im Finale bezwang er gar den Grand Prix-Sieger, Weltmeister und Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von London 2012, Anthony Obame aus Gabon (9:6).
In der Herrenklasse bis 68 Kilogramm stand auch Balla Dieye für Senegal im Finale, musste jedoch seinen Finalkampf beim Punktestand von 0:4 gegen den ägyptischen Vize-Afrika-Meister, Ghofran Zaki, aufgrund einer Fußverletzung abbrechen und den Sieg dem Ägypter überlassen. Zuvor hatte er den Nigerianer Paul Kolade (12:7), den Algerier Ilyes Chenouf (33:25) und Koda Mboka aus der Demokratischen Republik Kongo (13:11) geschlagen.
Alle vier Sportler bereiten sich im BSV Friedrichshafen auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro vor und werden entweder über das olympische Solidaritätsprogramm des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) oder ihre nationalen olympischen Komitees und Spitzenverbände gefördert. „Ein unglaubliches Ergebnis“, kommentiert BSV-Trainer Markus Kohlöffel das grandiose Abschneiden seiner Schützlinge und weiß sehr wohl, dass sich Friedrichshafen damit mehr und mehr in den Fokus internationaler Verbände und Athleten schieben wird, um evtl. Olympiavorbereitungsmaßnahmen in Friedrichshafen durchzuführen. „Für unsere Eigengewächse ist das natürlich eine super Sache. Damit können sie in Friedrichshafen mit den weltbesten Athleten trainieren“, freut sich Markus Kohlöffel über die positive Entwicklung seiner Sportart in Friedrichshafen.
Nach zwei Medaillen vom Vortag der Croatia Open in Zagreb komplettierten Helin Kodaman (Frauen -46 kg) und Elizabeth Anyanacho (Frauen -67 kg) mit jeweils einer Bronzemedaille die Medaillensammlung des BSV Friedrichshafen.