Am Samstag Landesmeisterschaften in der Bodenseesporthalle
Die Taekwondo-Abteilung des Bodensee-Schulsport-Verein (BSV) Friedrichshafen hat die Baden-Württembergischen Taekwondo-Meisterschaften nach Friedrichshafen geholt. Damit finden am Samstag in der Bodenseesporthalle erstmals Landesmeisterschaften der Taekwondo Union Baden-Württemberg (TUBW) in Friedrichshafen statt. Interessante Kämpfe sind zu erwarten, da mehrere Welt- und Europameisterschaftsmedaillengewinner im Teilnehmerfeld zu finden sind.
Der Taekwondo-Abteilungsleiter des BSV Friedrichshafen, Markus Kohlöffel, freut sich, den Häfler Kampfsportinteressierten, die olympische Kampfsportart Taekwondo einmal vor Ort bei Titelkämpfen präsentieren zu können. „Viele interessieren sich für unseren Sport, haben jedoch kaum die Möglichkeit, unseren Sport live verfolgen zu können, da höherwertige Wettkämpfe meist mehrere Auto- oder gar Flugstunden entfernt angesiedelt sind“, erläutert Markus Kohlöffel.
Dass mit spektakulären Kämpfen zu rechnen sein wird, verspricht der Blick auf das Teilnehmerfeld. Mehrere Athleten, bestückt mit WM- und EM-Medaillen oder gar kontinentale Titelträger, sind am Start. Gekämpft wird auf drei Wettkampfflächen über drei Runden a zwei Minuten mit jeweils 30 Sekunden Pause zwischen den Runden. Sollte nach Ablauf der drei Runden aufgrund eines ausgeglichenen Punktestands kein Sieger feststehen, geht es in die vierte Runde, in der der Gewinner im Sudden Death-Modus ermittelt wird – wer zuerst punktet, ist der Sieger.
Im olympischen Taekwondosport können Wertungen durch Fußtritte zum Körper und Kopf erzielt werden. Fauststöße dürfen nur zum Körper ausgeführt werden. Die Athleten sind durch einen Kopfschutz ähnlich wie beim Amateurboxen und durch eine Körperschutzweste vor Verletzungen geschützt. Zudem dient die Weste als Instrument zur Evaluierung von gültigen Körpertreffern, die mittels Sensorik auf das Score-Board übertragen werden. Ferner sind die Athleten durch einen Spannschutz, indem sich gleichfalls eine Sensorik befindet, Schienbeinschützer, Suspensorium, Unterarmschützer, Handschuhe und Mundschutz geschützt.
Fauststöße, Kopftreffer oder evtl. Zusatzpunkte, die bei spektakulären Rotationstechniken zu vergeben sind, werden durch drei an der 8m x 8m abmessenden Wettkampffläche sitzenden Punktrichter bewertet. Sind sich mindestens zwei von drei Punktrichtern einig, erscheint das Ergebnis ebenso elektronisch ermittelt am Score-Board. Verwarnungen und Minuspunkte spricht der auf der Wettkampffläche stehende Kampfleiter aus, die mit in die Wertung einfließen.
Ist ein Coach mit der Wertung nicht einverstanden, kann er für die betreffende Aktion eine Video-Einsicht einfordern, welche die Szene in Slow-Motion auf dem Score-Board darstellt und vom Kampfgericht neu bewertet wird. Jede Kampffläche ist mit einem Videosystem mit zwei Kameras ausgestattet. Aber nicht nur durch das hochkarätige Teilnehmerfeld kommt etwas WM-Flair auf, sondern auch durch die erhöhte Wettkampfbühne, die bereits bei den Weltmeisterschaften 2003 in Deutschland, den Militär-Weltmeisterschaften 2004 in Deutschland, den Europameisterschaften 2006 in Deutschland und mehreren German Open zum Einsatz kam.
Die Wettkämpfe beginnen um 11:00 Uhr in der Bodenseesporthalle und werden bis ca. 18:00 Uhr andauern. Um 14:30 Uhr ist die offizielle Eröffnung bzw. Begrüßung angesetzt.
Nach zwei Medaillen vom Vortag der Croatia Open in Zagreb komplettierten Helin Kodaman (Frauen -46 kg) und Elizabeth Anyanacho (Frauen -67 kg) mit jeweils einer Bronzemedaille die Medaillensammlung des BSV Friedrichshafen.