BSV Friedrichshafen zählte mit drei EM-Titeln zu den besten Teams Europas
3x Gold, Silber und Bronze gingen bei Europameisterschaften an Häfler Taekwondo-Kämpfer
Vom 9. bis 13. Januar führte die Europäische Taekwondo Union (ETU) in der Taekwondo-Wettkampfstätte der Olympischen Spiele von 2004 in Athen, Griechenland, die ersten offiziellen Club-Europameisterschaften durch. Unter 145 Teams aus 17 Ländern und insgesamt 686 Kämpfern konnte die fünfköpfige Mannschaft des BSV Friedrichshafen um BSV-Trainer Markus Kohlöffel drei EM-Titel, einen zweiten sowie dritten Platz erkämpfen.Bei den Damen bis 62 Kilogramm startete die mehrfache Deutsche Meisterin Helene Weingart furios in das Turnier. Mit deutlichen Siegen über die Tschechin Anna Machova (14:2) und die Griechin Eleftheria-Efrosini Kazantza (10:0) zog sie in das Halbfinale ein, wo sie auch der Dutch Open-Siegerin, German Open-Silbermedaillengewinnerin und Drittplatzierten der Belgian Open, Merve Tugce Zinal aus der Türkei, keine Chance ließ (10:2). Das Finale gegen die Spanierin Lara Ouvina Martinez, die in ihren Vorkämpfen die griechische Vizeeuropameisterin Vasiliki Grammatikopoulou ausschalten konnte, war an Spannung kaum zu überbieten. Nach Ablauf der regulären Kampfzeit von dreimal zwei Minuten stand es immer noch 0:0, so musste die Verlängerung im Sudden Death-Modus die Entscheidung bringen. Helene Weingart behielt die Nerven und konnte den Siegestreffer zu ihrem ersten EM-Titel setzen.
Die zweifache Deutsche Meisterin Giuliana Federici dominierte ihre Gewichtsklasse in der Jugend bis 42 Kilogramm, so dass sie gar im Halbfinale scheinbar mühelos über die Griechin Konstantina Aleksandri triumphieren konnte (11:1). Das Finale gegen die Serbian Open-Siegerin aus Bosnien Herzegowina, Ajla Reizbegovic, war die Neuauflage des EM-Halbfinalkampfs von 2011, wo Giuliana Federici gerade noch in letzter Sekunde das bessere Ende für sich verbuchen konnte. Dieses Mal bestimmte die Friedrichshafenerin von Anfang an das Geschehen, konnte Punkt um Punkt setzen und ließ sich den EM-Titel nicht nehmen (11:1).
In der Kadettenklasse bis 37 Kilogramm gewann Celine Schmidt gegen Maria Tsigkrou deutlich (7:1). Den Einzug ins Halbfinale konnte sie sich erst mit einem Kopftreffer in der Verlängerung per Sudden Death gegen Eleni Teliopoulou sichern. Danach war die Häflerin nicht mehr zu stoppen. Sie wies Maria Floutsakou in ihre Schranken (6:4) und ließ auch im Finale gegen Antonia-Kanela Skiadaresi nichts anbrennen (9:3): EM-Titel Nummer drei für den BSV Friedrichshafen!
Kaloyan Binev musste sich im Finale der Jugend bis 48 Kilogramm dem Belgian Open- und Austrian Open-Sieger sowie Paris Open-Dritten aus der Schweiz, Stephane Audibert beugen (3:7). Zuvor konnte er den spanischen EM-Dritten und Spanish Open-Sieger, Adriano Jimenez Dos Santos in die Knie zwingen (10:9). In seinen Vorkämpfen behielt Kaloyan Binev gegen Alkibiadis Karampasis (8:7) und Vasileios Kaperohns (7:4) die Oberhand.
Bei den Herren bis 74 Kilogramm bezwang der Olympia-Fünfte von 2008, Daniel Manz, den Griechen Georgis Vasiledakis (11:1) und den türkischen EM-Bronzemedaillengewinner und Croatian Open-Dritten, Ridvan Akin (4:2). Der spätere Europameister Omer Faruk Bulak verwehrte dann aber dem Friedrichshafener den Finaleinzug als er beim Punktestand von 1:1 in letzter Sekunde der dritten Runde mit einem Tritt zum 2:1 durchkam.
Mit den drei Gold-, der Silber- und Bronzemedaille des BSV Friedrichshafen belegte Deutschland in der Länderwertung Platz sechs. Die Plätze eins bis drei gingen an Griechenland, Türkei und Spanien. Die übrigen deutschen Vereine waren medaillenlos geblieben. "Das ist das beste Abschneiden bei einer EM in unserer Vereinsgeschichte und wird künftig wohl kaum mehr zu toppen sein", freut sich BSV-Trainer Markus Kohlöffel über den grandiosen Erfolg seiner Kämpfertruppe.