Daniel Manz muss sich bei der WM geschlagen geben
Verletzung und Infekt lassen erhoffte WM-Medaille nicht zu.
Vergangene Woche fanden in Gyeongju, Korea, die Weltmeisterschaften der Damen und Herren im Taekwondo statt. 149 Nationen gingen an den Start, darunter Daniel Manz in der olympischen Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm und in seiner Funktion als Cheftrainer des schwedischen Teams, Markus Kohlöffel, beide Bodensee-Schulsport-Verein (BSV) Friedrichshafen.
Leider stand die diesjährige Weltmeisterschaft unter keinem guten Stern für den Häfler Ausnahmeathleten und Olympiafünften, Daniel Manz. Schon Wochen zuvor hatte er sich im Trainingslager mit dem deutschen WM-Kader in der Türkei einen Muskelbündelriss des Bauchmuskels zugezogen und konnte anfangs kein und später lediglich eingeschränktes Training durchführen - hinzu kam eine Virusinfektion unmittelbar vor seinem WM-Start. Am Wettkampftrag selbst musste der Muskelriss lokal betäubt werden, um überhaupt in die Kämpfe gehen zu können.
„Als ich Daniel beim Warmmachen gesehen habe, konnte ich gar nicht glauben, dass er sich so gut bewegen konnte“, schildert sein Trainer Markus Kohlöffel Daniel Manz´s Zustand am Wettkampftag. „Auch seine Tritttechniken waren explosiv, schnell und hart.“ So keimte nicht nur beim BSV Friedrichshafen, sondern auch bei den Verantwortlichen der deutschen Nationalmannschaft Hoffnung auf, dass Daniel Manz aller Umstände zum Trotz, gut drauf zu sein schien.
Seinen ersten Kampf gegen den Croatian Open-Sieger aus Polen, Michal Loniewski, konnte er klar für sich entscheiden, musste jedoch einen Treffer auf seine Muskelverletzung hinnehmen, was dazu führte, dass von ärztlicher Seite noch einmal „nachgespritzt“ werden musste.
Fotos: Peter Bolz
In der zweiten Runde traf Daniel Manz auf den German Open- und Austrian Open-Sieger, Christopher Dubois aus Frankreich. Leider konnte der Friedrichshafener trotz größtem Kampfgeist nicht einmal annähernd die Form seines ersten Kampfes erreichen. Der erste Kampf schien ihn bereits alle seine Energien gekostet zu haben. So hatte er dem Franzosen am Ende kaum noch etwas entgegenzusetzen.
„Schade, unter normalen Umständen hatte ich mir den Sprung in die Medaillenränge erhofft“, gibt sich Daniel Manz enttäuscht. Er habe im Vorfeld lange hin und her überlegt, ob er überhaupt an den Start gehen solle, dennoch wollte er in Absprache mit seinem Herren-Bundestrainer die WM nicht einfach so an sich vorbei ziehen lassen, ergänzt der BSV-Sportler.
„Da kam einfach alles zusammen: Verletzung, kaum Trainingsmöglichkeiten, Infekt, … Das ist auch mit größtem Leistungswillen nicht zu kompensieren - nicht auf diesem Niveau. Dennoch ein großes Kompliment an Daniel, der sich nie aufgegeben und bis zum Schluss alles versucht hat“, lobt Markus Kohlöffel seinen Schützling, obwohl die Erwartungen der BSV-Verantwortlichen in Anbetracht seiner sportlichen Leistungsfähigkeit unter normalen Umständen sehr hoch waren.