Vom 12. bis 15. Mai fanden in St. Petersburg, Russland, die 19. Herren- und 17. Frauen-Europameisterschaften statt. 387 Sportler/innen aus 42 Nationen nahmen daran teil, darunter Daniel Manz vom Bodensee-Schulsport-Verein (BSV) Friedrichshafen, der die Bundesrepublik Deutschland in der Gewichtsklasse bis 68 Kilogramm vertrat und Platz fünf belegte.
War dem Friedrichshafener Daniel Manz 2008 noch der Einzug ins Halbfinale gelungen, scheiterte er in diesem Jahr im Viertelfinale an dem Russen Vasily Nikitin - somit Platz fünf für den Deutschen. Zuvor konnte er erwartungsgemäß den Georgier Nodar Goletiani (7:3) und den Bosnier Nikola Bosnjak (11:6) bezwingen. "Schade, wir hatten zumindest eine Medaille auf der Rechnung gehabt", so BSV-Coach Markus Kohlöffel. Und in der Tat schien es gegen den Russen als wäre Daniel Manz während nahezu der gesamten Kampfzeit der stärkere Kämpfer gewesen, jedoch bekam er aufgrund zweier Unachtsamkeiten zwei Kopftreffer, die letztendlich kampfentscheidend waren, da diese jeweils mit einer Drei-Punkte-Wertung behaftet sind und zum Endstand von 3:9 führten.
Betreut wurde Daniel Manz vom deutschen Herren-Bundestrainer Waldemar Helm, ebenfalls BSV Friedrichshafen, der von acht Gewichtsklassen insgesamt sieben besetzt hatte und mit drei Medaillen (1 x Gold, 2 x Bronze) den dritten Platz in der Nationenwertung der Herren von 2008 (1 x Gold, 1 x Silber, 2 x Bronze) verteidigen konnte. Beste Nationen im Männerbereich waren Türkei und Russland.
Der dritte Häfler im Bunde vor Ort war Markus Kohlöffel, wiederum BSV Friedrichshafen. Er betreute als Cheftrainer des schwedischen Taekwondo-Verbands die schwedische Nationalmannschaft und konnte sich mit einer Silber- und einer Bronzemedaille in die Siegerlisten eintragen. Von 2000 bis 2008 war Markus Kohlöffel noch deutscher Bundestrainer gewesen und führte 2006 als verantwortlicher Damen-Bundestrainer Deutschland zum Vizeeuropameister und 2008 zur Europameisterschaft im Frauenbereich. In St. Petersburg belegten Deutschlands Frauen Platz elf. Die schwedischen Mädels wurden Achte. Schon im vergangenen Jahr bei der Weltmeisterschaft in Dänemark konnten die schwedischen Frauen (Platz 21) die Deutschen hinter sich lassen (Platz 27).