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Aktuelles

13.01.2009

Markus Kohlöffel Schwedischer Cheftrainer


Jetzt ist es offiziell: Der Häfler Taekwondo-Teamchef der deutschen Olympiamannschaft 2008, Markus Kohlöffel, ist seit dem 1. Januar 2009 Cheftrainer des Schwedischen Taekwondoverbands.


Bereits 2007 hatte der damalige Damen-Bundestrainer Markus Kohlöffel wissen lassen, dass er nach Beendigung des laufenden olympischen Zyklus (2005-2008) der Deutschen Taekwondo Union als Damen-Trainer nicht mehr zur Verfügung stehen werde.

Im Frühjahr 2008 trafen sich Vertreter des Spitzenverbands in Friedrichshafen, um über eine eventuelle neue Trainerkonstellation für die Olympiade 2009 bis 2012 zu beraten, die Markus Kohlöffel als möglichen Cheftrainer in Deutschland vorsah.

„Ich hatte schon ein Jahr zuvor festgestellt, dass meine Motivation nicht mehr die war, die sie zu Beginn meiner Bundestrainertätigkeit war“, erläutert Markus Kohlöffel, der seit Januar 2000 dem Bundestrainerstab der Deutschen Taekwondo Union angehörte. „Wie soll ich Höchstleistungen und Freude am Hochleistungssport vermitteln, wenn ich selbst bemerke, dass mein eigener Antrieb nachlässt?“ So habe er sich entschieden Olympia 2008 noch voll anzugehen, um sich danach zu verändern und durch eine neue Aufgabe „neuen Schub“ zu bekommen.

Zudem wartet mit der Realisierung des Taekwondo Competence Centers (TCC) in Friedrichshafen eine große Aufgabe auf ihn. Dies sei ein weiterer wichtiger, wenn nicht gar der ausschlaggebendste Grund für seine Entscheidung gewesen. Bei einer Fortführung seiner Bundestrainertätigkeit hätte er weiterhin einen Löwenanteil seiner Arbeit für die Nationalmannschaft aufbringen müssen, als mehr steuernder Cheftrainer wäre die Arbeitsintensität und der dazugehörige Aufwand weg vom Standort Friedrichshafen überschaubarer gewesen. Jedoch sah die letztendliche Trainerstruktur in Deutschland keine Cheftrainerposition vor, so dass er sich in einem Angebot für eine derartige Position in Schweden verwirklicht sah und sieht.



Der Friedrichshafener Diplom-Trainer freut sich auf die vielen neuen Herausforderungen, die dort auf ihn warten, u. a. die Sprache, Kultur, das Schaffen leistungssportlicher Rahmenbedingungen und der dazugehörigen Strukturen sowie den Aufbau eines schlagkräftigen Olympiakaders für 2012. Das schwedische Taekwondo-Olympiateam schnitt in Peking sogar erfolgreicher als das deutsche ab, so dass Markus Kohlöffel auch in Schweden auf bereits international erfahrene Athleten zurückgreifen kann.

Markus Kohlöffel begann 1986 mit dem Taekwondosport, übernahm 1991 die Geschicke der Taekwondo-Abteilung des Bodensee-Schulsport-Vereins (BSV) Friedrichshafen, gründete 2001 das erste Taekwondo-Internat Deutschlands, wurde 2003 neben Felix Magath vom Landessportverband Baden-Württemberg als Trainer des Jahres ausgezeichnet und brachte es bis dato auf 166 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften, darunter 68 Titel, sieben Europa- als auch Weltmeisterschaftsmedaillen, inklusive drei Titel und einen fünften Platz bei den Olympischen Spielen 2008. Hinzu kommt, dass der BSV Friedrichshafen für die Olympischen Spiele 2004 eine Athletin im Olympiakader hatte sowie für 2008 zwei Athleten und eine weitere Athletin im Perspektivteam, was bisher noch keinem Verein in Deutschland gelungen ist.

Als Nachwuchs-Bundestrainer wurde er 2003 Junioren-Europameister, 2004 Vierter bei den Junioren-Weltmeisterschaften und, ab 2005 für den Damenbereich verantwortlich, 2006 Vizeeuropameister, 2008 Europameister und belegte mit zwei neunten Plätzen bei den Olympischen  Spielen in Peking das beste Ergebnis aller Zeiten für die Deutsche Taekwondo Union. Des Weiteren war Markus Kohlöffel bei der Weltmeisterschaft 2003 als Generalsekretär und 2001 bei der Poomse-Europameisterschaft, 2004 bei der Militär-Weltmeisterschaft sowie 2006 bei der Europameisterschaft in der Organisation für die Deutsche Taekwondo Union tätig. Für seine Verdienste um den Leistungssport bekam er von der Deutschen Taekwondo Union die goldene Ehrennadel und den 6. Dan verliehen.

Darüber hinaus hat er seit 2006 einen Lehrauftrag an der Exzellenzuniversität Konstanz inne und wird zusammen mit der Uni Konstanz im Rahmen des TCC Friedrichshafen ein Institut für Hochleistungssport und Bewegungsdiagnostik gründen.

Und nun tritt er als erster ehemaliger deutscher Bundestrainer einen Job als Cheftrainer im Ausland an…


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