Deutschland räumt bei der Europameisterschaft in Rom ab
480 Athleten aus 44 Nationen kämpften vergangenes Wochenende ihre kontinentalen Meister in Rom, Italien aus. Der BSV Friedrichshafen stellte sechs Mitglieder der dortigen deutschen Nationalmannschaft: Drei Athleten, zwei Bundestrainer und den Physiotherapeut. Mit Boris Winkler (Silber) und Daniel Manz (Bronze) schafften zwei der Friedrichshafener Sportler den Sprung aufs Siegertreppchen. Deutschland wurde Damen-Europameister, in der Gesamtnationenwertung zweiter und bei den Herren Dritter.
Boris Winkler vertrat die deutschen Farben in der Gewichtsklasse bis 58 Kilogramm und zog über den Ukrainer Lydudvih Pukhalskiy (1:0), den Kroaten Stipe Jaroline (1:0), den Griechen Kostantinos Panagiotidis (4:0) und den Türken Firat Porza in der Verlängerung im Sudden Death bei 1:1 Punkten in das Finale der Europameisterschaft in Rom ein. Der Kampf gegen den Aserbaidschaner Elnur Amanov, bis dahin zweifacher Vizeeuropameister, gestaltete sich bis zum Ende hin offen, wobei der Aserbaidschan letztendlich mit 1:0 die Nase vorn behielt. Für den sympathischen Häfler ist der Vizeeuropameistertitel sein bis dato größter internationaler Erfolg und bestätig damit die Zugehörigkeit zum Olympiakader der Deutschen Taekwondo Union.
Ebenfalls dem Olympiakder der Deutschen Taekwondo Union angehörig ist Daniel Manz, der in der Gewichtsklasse bis 67 Kilogramm die Wettkampffläche in Italien betrat. Er bezwang Dimitar Michailov aus Bulgarien (2:0), Jan Rozanc aus Slowenien (5:1) sowie Christos Karaolis aus Zypern (7:0) und stand im Halbfinale dem türkischen Weltmeister Servet Tazegül gegenüber, dem er bereits bei der Junioren-WM 2004 im Finale und in diesem Jahr beim Olympiaqualifikationsturnier auf europäischer Ebene im Finale unterlegen war. Konnte der Friedrichshafen Anfang des Jahres den Kampf sehr eng und gar fast zu seinen Gunsten entscheiden, musste er sich im EM-Finale dem sehr stark auftretenden Türken mit 3:7 beugen und verpasste damit den Einzug ins Finale - somit Bronze für Daniel Manz.
Trotz guter Leistung schied die Dritte des Häfler Athleten-Trios in ihrem ersten Kampf bei den Damen bis 59 Kilogramm gegen die italienische Europameisterin und Weltcupzweite, Christiana Coris, mit 0:3 aus.
Im Betreuerstab des EM-Teams fanden sich gleichfalls drei Friedrichshafener wieder: Herren-Bundestrainer Waldemar Helm, Damen-Bundestrainer Markus Kohlöffel und Physiotherapeut Thomas Brombacher. „Wir sind im BSV stolz, mittlerweile in allen leistungssportlichen Belangen der deutschen Nationalmannschaften, sowohl im Betreuer- und Funktionspersonal als auch im Bereich der Athleten, auf höchster Ebene vertreten zu sein“, so Waldemar Helm und ergänzt mit einem Lächeln: „Und das mit Erfolg!“
Der Erfolg kann sich in der Tat sehen lassen. Die deutschen Damen sind in den vergangenen Jahren so stark wie nie zuvor in der Geschichte des deutschen Taekwondosports und belegten in Rom den ersten Platz in der Mannschaftswertung. Das Herrenteam wurde Dritter und in der Gesamtwertung landete Deutschland hinter der Türkei auf Platz Zwei.
Nach zwei Medaillen vom Vortag der Croatia Open in Zagreb komplettierten Helin Kodaman (Frauen -46 kg) und Elizabeth Anyanacho (Frauen -67 kg) mit jeweils einer Bronzemedaille die Medaillensammlung des BSV Friedrichshafen.