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22.08.2008

"Solche Fehler dürfen nicht passieren!"




Peking/Oeventrop. Der Ärger war groß und fraß sich immer tiefer, so dass Helena Fromm an gar nichts anderes denken konnte, als an diese große Enttäuschung. Und nach Reden war ihr auch nicht zumute. ...

... Deshalb: Nichts wie vorbei an dem Häuflein deutscher Journalisten und erst einmal allein sein und irgendwie die Balance wiederfinden. Von Hermann Lamberty Eine Medaille sollte es sein, das war der Plan der Oeventroper Taekwondo-Kämpferin bei ihrem olympischen Debüt. "Je goldener, desto besser", sagte sie vor der Abreise nach Peking. Doch nach dem am Ende souveränen 6:1-Punktsieg gegen Mariama Dalanda Barry (Guinea) zum Auftakt, kam bereits im zweiten Kampf der Klasse bis 67 Kilogramm, im Viertelfinale, das Aus - mit 0:2 Punkten verlor sie gegen Asuncion Ocasio Rodriguez (Puerto Rico), gegen die sie sich im Vorjahr bei den US Open noch durchgesetzt hatte.

So musste erst mal Bundestrainer Markus Kohlöffel einspringen und der fand durchaus deutliche Worte: "Das hätte man gewinnen können." Letztlich habe sich Helena aber nicht an die vereinbarte taktische Marschroute gehalten, die Gegnerin von Beginn unter Druck zu setzen. Rodriguez nämlich sei durchaus gut auszurechnen. Kohlöffel: "Wenn ich weiß, der Torwart springt beim Elfmeter immer nach links, dann schieße ich eben nach rechts." Und um jetzt im Bild zu bleiben: Helena Fromm schoss in diesen drei Mal zwei Minuten immer in die Ecke, in der Rodriguez schon stand.

Später dann, als sie den Frust ein bisschen abgearbeitet hatte, sagte die Europameisterin 2008 und WM-Dritte von 2007, "auf diesem internationalen Niveau dürfen einem solche Fehler nicht passieren". Genau wie Kohlöffel haderte sie indes auch mit einer Situation kurz vor Schluss, als ihr ein Kopftreffer gelang, für den es aber keine Wertung gab. Nach 0:2-Punktrückstand wäre das das 2:2 gewesen, 17 Sekunden vor Schluss. "Vielleicht wäre es dann noch anders gelaufen", sagte sie.

Letztlich indes hätte sie die Dinge von der ersten Minute selbst in die Hand nehmen können, und so gab es am Ende auch keine echte andere Erklärung für dieses frühe Ausscheiden. Vielleicht - und mit dieser Erfahrung stünde sie ja beileibe nicht alleine da - ist Olympia eben mitunter doch noch ein bisschen größer und Respekt einflößender und sogar beängstigender, als sich so mancher eingestehen möchte.

Trotz der Kritik hält Trainer Kohlöffel große Stücke auf seine junge Truppe: Helena Fromm ist ja gerade erst 21 Jahre alt geworden und ist doch bereits Europameisterin. "Unser Perspektivteam", sagt Kohlöffel, und man spürt, dass er an eine ziemlich erfolgreiche Zukunft glaubt. Für 2012 in London gebe es ein paar berechtigte Goldhoffnungen, "und da gehört Helena ganz sicher auch dazu".

Ihr Auftakterfolg ein paar Stunden zuvor war übrigens der erste Sieg einer deutschen Taekwondo-Dame bei Olympia überhaupt, seit der Kampfsport 2000 olympisch wurde. Sie hat also, wenn man so will, Geschichte geschrieben. Allerdings nicht ganz so, wie sie sich das vorgestellt hatte.

"Olympia 2012 ist auf jeden Fall mein Ziel jetzt", sagt Helena Fromm. Wahrscheinlich wird schon sehr bald wieder jene Qualität in den Vordergrund treten, die Heinz Gruber, deutscher Taekwondo-Präsident, so imponiert: "In dieser jungen Frau verbindet sich vieles, was am Ende eine Spitzensportlerin ausmacht. Helena hat einen enormen Willen." Und der wird sie jetzt tragen über die nächsten vier Jahre.


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